Der Pakt des Seelensammlers (German Edition) by Krüger Martin
Autor:Krüger, Martin [Krüger, Martin]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-01-07T23:00:00+00:00
53
Der Mann stand auf der anderen Seite der Küche und hinter ihm stand die Tür offen, sodass der Schnee sanft hereinwehte. In der linken Hand hielt er eine glimmende Zigarette, in der rechten Faust ein großer, schwarzer Revolver. Der Lauf war auf sie alle gleichermaßen gerichtet. James Floyd trug einen dunklen Mantel, und der Schnee auf seinen Schultern erinnerte an feinen Zuckerstaub. Er war eine schwarze Silhouette vor einem grellweißen Hintergrund, ein Bote des Unheils. Aber die Tatsache, dass Floyd gerade offensichtlich von draußen hereingekommen war, war noch nicht das Schlimmste. Schlimmer noch, Floyd lächelte.
»Machen Sie die Tür zu, Floyd!« rief Jack. »Sofort!«
Floyd kickte die Tür mit dem Absatz zu. »Angst, Jackie-Boy?«
»Sie haben keine Ahnung, was Sie da machen. Was haben Sie da draußen getan, hm?« Jack spürte, dass er das Zittern in seinen Fäusten nicht mehr lange unterdrücken konnte. Aber Floyd würde ihn über den Haufen schießen, wenn er einen Schritt machte, das wusste er auch.
»Ich war eine rauchen.« Floyd nahm einen Zug. Die Zigarette loderte auf. Dann blickte er an Jack vorbei. »Nehmen Sie die Hand von der Waffe weg, Bradley, auch Sie, Richter. Es reicht aus, wenn ich eine habe. Haha.«
Niemand rührte sich.
»Haben Sie die Seite gewechselt, Floyd?«
»Oh nein. Es gibt keine Seiten hier. Habe euer Gespräch mit angehört. Der Bulle hat recht, es gibt keine Seiten. Noch nicht. Es gibt bis jetzt nur uns und dann noch die da draußen.«
Jack blinzelte. »Was reden Sie da?«
»Haben Sie die Tür abgeschlossen, Mr. Floyd?« fragte Richter.
»Das kann ich Ihnen beantworten: ja. Ich dachte mir schon, dass ihr alle es nicht hinbekommt. Wir wissen nicht, wie lange der Sturm anhält. Wir brauchen die Vorräte. Es kann sich nicht einfach jeder bedienen, wie er will. Das war idiotisch, Jimmy-Boy.«
Jack sah sich um und bemerkte, dass die anderen Gäste von draußen hereingekommen waren. Miranda hatte einen Arm um Mara gelegt, die Kinder blickten mit großen Augen zu Floyd hinüber. Es waren alle hier, soweit Jack dies überblicken konnte. Es war die Versammlung der Todgeweihten.
»Und deswegen«, fuhr Floyd heiter fort, »deswegen musste jemand die Sache in die Hand nehmen. Ich.« Wieder ein Lungenzug. »Ich bin jetzt derjenige, der bestimmt, wer was bekommt, und wann.«
Das kleine Mädchen bei der Tür, Jack schätzte sie auf vielleicht acht, oder neun, begann zu weinen. Bradley riss sein Gewehr hoch und richtete es auf Floyds Kopf.
»Wie wär's, wenn ich dir ein Loch ein den Schädel brenne, du Schwein?«
Floyd lächelte weiter, aber aus seinen Augen war jeder Humor gewichen. »Dann werdet ihr gar nichts essen. Das Schloss lässt sich nicht aufbrechen, da bin ich mir sicher. Es ist blockiert und ich bin der Einzige, der weiß, wie man hineingelangt. Kapiert? Ich wünsche euch für diesen Fall also schon einmal einige fröhliche Tage, bevor ihr anfangt, übereinander herzufallen.« Dies sagte er und schnippte die Zigarette auf den Boden.
Das Teuflische war, dass er mit einer solchen Gewissheit sprechen konnte, weil er wusste, dass es so war: Niemand würde ihm etwas antun, nicht jetzt.
»Wir müssen uns verteidigen«, sagte Jack. »Das wissen Sie auch, Mr.
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